Aquarium und Fischgläser

Ein Aquarium ist ein künstliches Ökosystem, ein in der Regel aus Glas oder Acryl gefertigter Behälter, der mit Wasser gefüllt ist und in dem Wasserlebewesen wie Fische, Wirbellose und Wasserpflanzen gehalten werden. Der Begriff „Aquarium“ leitet sich vom lateinischen Wort „aqua“ für Wasser ab. Aquarien ermöglichen es, einen faszinierenden Einblick in die Unterwasserwelt zu gewinnen und können gleichzeitig einen beruhigenden und entspannenden Effekt auf den Betrachter haben.

Im Wesentlichen besteht ein typisches Aquarium aus einem wasserdichten Becken, das je nach Größe und Verwendungszweck unterschiedliche Formen und Abmessungen aufweisen kann. Für kleinere Aquarien, sogenannte Nano-Aquarien, die ein Volumen von bis zu 50 Litern fassen, werden oft einfache Glasbehälter verwendet. Größere Aquarien benötigen stabilere Konstruktionen, um dem Wasserdruck standzuhalten. Hier kommen häufig verklebte Glasplatten mit verstärkenden Streben und Bodenscheiben zum Einsatz.

Neben dem reinen Behälter erfordert ein funktionierendes Aquarium eine technische Grundausstattung, um ein stabiles und lebensfreundliches Umfeld für seine Bewohner zu schaffen. Dazu gehören in der Regel:

Ein Filtersystem: Es dient dazu, Schwebstoffe, organische Abfälle und schädliche Substanzen aus dem Wasser zu entfernen und gleichzeitig nützliche Bakterien anzusiedeln, die am Stickstoffkreislauf beteiligt sind.
Eine Heizung: Viele tropische und subtropische Fischarten benötigen eine konstante Wassertemperatur, die durch einen Heizstab gewährleistet wird.
Eine Beleuchtung: Sie ist nicht nur für die Beobachtung der Tiere wichtig, sondern auch für das Wachstum von Wasserpflanzen, die Sauerstoff produzieren und zur Wasserqualität beitragen.
Ein Bodengrund: Sand oder Kies dienen als Unterschicht für Pflanzen und bieten einigen Bodentieren einen Lebensraum.
Dekoration: Wurzeln, Steine und andere Elemente strukturieren das Aquarium, bieten Versteckmöglichkeiten und tragen zur ästhetischen Gestaltung bei.
Die Einrichtung eines Aquariums erfordert sorgfältige Planung und Geduld. Zunächst wird der Bodengrund eingebracht, gefolgt von der Dekoration und den Wasserpflanzen. Nach dem Befüllen mit Wasser und dem Anschließen der technischen Geräte muss das Aquarium in der Regel einige Wochen „einlaufen“, damit sich eine stabile Bakterienkultur entwickeln kann, bevor die ersten Fische eingesetzt werden können. Regelmäßige Wasserwechsel und die Überprüfung der Wasserwerte sind unerlässlich, um das Gleichgewicht im Aquarium aufrechtzuerhalten und die Gesundheit der Bewohner zu gewährleisten.

Im Gegensatz zum komplexeren System eines Aquariums stellt ein Fischglas (oft auch als Goldfischglas oder Kugelaquarium bezeichnet) einen sehr einfachen Behälter zur Haltung von Fischen dar. Typischerweise handelt es sich um ein kleines, kugelförmiges oder zylinderförmiges Glasgefäß. Fischgläser waren im 19. Jahrhundert populär, haben sich jedoch als ungeeignet für die langfristige Haltung von Fischen erwiesen.

Die Hauptprobleme bei Fischgläsern sind:
Geringes Wasservolumen: Kleine Fischgläser bieten nur sehr wenig Schwimmraum und können die Bewegungsfreiheit der Fische stark einschränken.
Kleine Wasseroberfläche: Der Gasaustausch zwischen Wasser und Luft ist begrenzt, was zu Sauerstoffmangel führen kann.
Fehlende Filtermöglichkeit: In den meisten Fischgläsern gibt es keine Möglichkeit, ein Filtersystem zu installieren, sodass sich schädliche Abfallprodukte schnell ansammeln.
Keine Heizung: Die Temperatur im Fischglas kann stark schwanken und ist für viele Fischarten ungeeignet.
Stress für die Fische: Die runde Form kann zu Desorientierung führen, und es fehlen angemessene Versteckmöglichkeiten.
Aufgrund dieser Mängel und der Erkenntnisse über die Bedürfnisse von Fischen ist die dauerhafte Haltung von Fischen in Fischgläsern in vielen Ländern, darunter auch Deutschland, tierschutzrechtlich bedenklich und teilweise verboten. Das Mindestvolumen für die dauerhafte Haltung von Fischen wird in der Regel mit deutlich größeren Aquarien angegeben (in Deutschland beispielsweise 54 Liter).

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ein Aquarium ein komplexes, künstliches Ökosystem darstellt, das mit technischer Ausstattung betrieben wird, um Fischen und anderen Wasserlebewesen einen artgerechten Lebensraum zu bieten. Ein Fischglas hingegen ist ein einfacher, kleiner Behälter, der für die langfristige und artgerechte Haltung von Fischen ungeeignet ist und aus Tierschutzgründen kritisch zu betrachten ist.

Letzte Aktualisierung: 1. Juni 2025